Bericht der GER 130 Acrissa II – Die Reise vom 31. Juli bis zum 14. August
Nach 12 Jahren Abstand konnten wir das Projekt ‚Schweden‘ wieder angehen. Nach der Vorbereitung, hauptsächlich von Projektmanager Georg Bercher mit Notker Steinhauser geleistet, fuhr die gesamte Mannschaft mit dem 18m langen Gespann von Friedrichshafen über Kiel mit der Fähre nach Göteborg und dann nach Stockholm. Im Schärengarten wurde in der äußersten mit dem Trailer erreichbaren Bullandö Marina hoch professionell eingekrant.
Nach einer Übernachtung im Golfhotel wurde am Freitag die Überfahrt ca. 20 km zur Insel Sandhamn teils unter Motor angegangen. Dank an Sepper Kuhn, der mit der Navigation betraut wurde und so uns die vielen Untiefen umschiffen ließ.
Nach der professionellen Einweisung durch die netten, jungen Hafenhelfer konnten wir schnell unsere Zimmer im dazugehörigen Seglerhotel beziehen. Danach folgte am Samstag das Ausräumen des Bootes mit dem Herrichten zur Regatta. Am Sonntag die erste Ausfahrt ins Regattagebiet bei sehr schwachen Winden. So pflegten wir am Montag bei sommerlichen schwedischen Bedingungen ‚22 Grad‘ einen Ruhetag und die Begrüßung der restlich eintreffenden Teilnehmer. Der Hafen füllte sich dann in Folge mit kleinen 5m bis zu 34m langen alten wie neuen klassischen Jachten zur Traditionsregatta mit ca. 180 Teilnehmerbooten. Wie auch hier die 111 Fuß 'Geist' – eine neue in England gebaute hölzerne Spirit Yacht eines deutschen Eigners:
Dienstag wurde die Vermessungskontrolle und Registrierung durchgeführt. Mittwoch war die Warm Up Trainingsregatta bei leichten Winden auf der offenen Ostsee angesetzt. Wir starten mäßig und erreichen bei Bodenseebedingungen doch den siebten Platz.
Mit besten Vorsätzen starten wir Donnerstag zur EURO – die Bedingungen haben sich zu schwerem Wetter mit entsprechend ungewohnter Ostseewelle geändert, so machen wir in der ersten Wettfahrt gleich einen Frühstart, den wir leider eingeklemmt als Letzter bereinigen und dann das Rennen als 17. von 21 beenden können. Wieder hoch motiviert – wieder ein Frühstart zur 2. Wettfahrt, diesmal zwar besser bereinigt doch leider nur 18 da wir in der guten Mittelposition einen Spinnakerbaumbruch hinnehmen mussten und unser Sepper auch noch einen Cut am Kopf – heftig blutend – tapfer hinnahm. So konnten wir zur dritten Tageswettfahrt nicht starten. Abends gibt es auf der zum Königlichen Yachtclub KSSS gehörenden Eventnachbarinsel ein typisch schwedisches Pfannkuchen Essen mit Bier und sonstigen mitgebrachten Getränken mit dann zum ersten Mal einsetzenden Regen.
Trotzdem ist die Stimmung blendend und wir können mit einem Ersatzspibaum von Rolf und Verband um Sepper‘s Kopf am Freitag wieder leicht gehandikapt starten. Die Bedingungen sind taff, so erreichen wir den 14, 16 und dann nur mit Fock den 12 Platz.
Abends war dann ein Barbecue wieder auf der Eventinsel, diesmal mit moderaten Getränkepreisen – die Flasche Wein 20 € zu sonst in den Lokalitäten 80-100 €.
Samstag pfeift es richtig und nach der Startverschiebung werden keine Regatten mehr gestartet. Nun nutzen Georg, Notker und die Kameraden vom Untersee die Saunamöglichkeit auf der Eventinsel, bevor Abends nach der Preisverteilung der Abschlussabend im Seglerhotel mit Essen stattfindet. Wir gratulieren den schwedischen Siegern – der erste Deutsche ist Rolf Winterhalter mit Crew von der Reichenau auf Platz fünf vor Ralf Maier mit Crew aus Allensbach. Wir erreichen den 18 Platz.
Am Montag können wir das Boot bei ruppigen Bedingungen wieder in den Ausgangshafen zurücksegeln, schnell Auskranen, verpacken und machten uns auf den Weg nach Göteborg. Nach einer Motel Übernachtung unterwegs erreichen wir Dienstag die Fähre nach Kiel. Mittwoch, direkt als erste aus der Fähre um 9.30 Uhr ausfahrend, erreichen wir um 23 Uhr problemlos den WVF. Am Donnerstag wurde die Acrissa geputzt, eingekrant, aufgeriggt und dann am Freitag wieder nach Lindau verbracht.
Eine anstrengende, aber lohnende und herrliche Reise mit vielen schönen Eindrücken und Begegnungen fand so ein gutes Ende.
Mit herzlichem Dank an den Eigner Marco Schwörer der uns dies ermöglichte.
Georg, Notker, Sepper und Ossi