Da mir das Regattasegeln als Ersatzsteuermann vom Spätzleexpress in der Segelsaison 2023 sehr gut gefallen hat, reifte bei mir der Entschluss auch einen 15 JKR zu kaufen. Mit der Zusage von Tobias als Vorschoter konnte ich mir den gebrauchten 15 JKR von Ulli am Dümmer kaufen.
Kurz mal ein Trainingsschlag am Bodensee und wir konnten unsere Wettfahrtserie im "OSTEN" starten. In Kirchmöser bei der "Silberne Lok" habe ich mit Tobias die erste Regatta gesegelt. Den Bericht von Kirchmöser schreibt unsere Segelkameradin Tanja, welche mit Werner auf dem Spätzleexpress ebenfalls bei der Regatta war. Tobias und ich fuhren heim.
Durch die tolle Unterstützung einiger 20 JKR Segler wurde unser Boot GECKO direkt nach Werder an der Havel gebracht. Da Tobias keine Zeit hatte ging mein Segelfreund Werner mit nach Werder und darauffolgend an den Zeuthener See. Da wir doch einige Baustellen am Boot haben nahm ich mal so einiges Werkzeug und Material mit. Durch kleine Umbauarbeiten haben wir eine respektable Platzierung mit dem 6. Platz erreicht und das bei heftigen Böen und Winddreher aus allen Richtungen. Gastfreundschaft, Kameradschaft und Party wird bei der Segelvereinigung Einheit Werder sehr hochgeschrieben, es fehlte an nichts.
Nun reisten alle ab und Werner und ich standen allein auf der Wiese mit dem Wohnmobil direkt am Wasserliegeplatz vom GECKO. Eigentlich waren wir nun die Herren vom Segelverein, manchmal kam jemand zum Kaffeetrinken vorbei und einmal holte uns Sven mit dem Motorboot zu ner großartigen Spritzfahrt auf der Havel und den naheliegenden Seen ab.
Das Wetter war perfekt und wir konnten in der Woche bei besten Segelbedingungen viel umbauen. Es war wie ein Trainingslager, also Urlaub pur. Am Mittwoch kam der GECKO mit Hilfe von Hirschi und Dani wieder auf den Hänger, sodass wir schweren Herzens am Donnerstag an den Zeuthener See zum Segel-Club ARGO umsiedelten.
Dort wurden wir schon von unserem Segelkamerad Armin in Empfang genommen. Der Segelverein war jedoch verwaist, sodass wir mit dem WOMO zum Essen fahren mussten. Es gab in der näheren Umgebung nichts, nur Natur pur. Unsere anfängliche Skepsis wurde aber eines Besseren belehrt. Von Freitagmorgen bis zur Abfahrt war die Bewirtung, Kameradschaft und Gastfreundlichkeit perfekt. Am Samstag war wegen Windstille erst mal Startverschiebung angesagt. Bei schwachem Wind aus allen Richtungen konnten wir später noch eine Wettfahrt segeln. Abends war Public Viewing, nach dem Sieg von Deutschland herrschte mit Jungmusikband und Bierwagen eine tolle Stimmung.
Am Sonntag war Gewitterneigung und Starkwind, die Entscheidung für ein kleineres Vorsegel war angesagt. Wir wechselten auf die 2 er Genua, was am Anfang auch richtig war. Nach Umrundung der Luv Tonne zogen wir den Spi und mit Gleitfahrt ging es zur Lee Tonne, ein Wechsel auf ein noch kleineres Vorsegel also nicht möglich. Auf der extrem langen Zielkreuz kamen so heftige Drücker und Winddreher, dass wir kurz vor Ziel, um nicht zu kentern durch den Wind schossen. Dabei verloren wir unseren bis dahin sicheren 4. Platz und kamen als 6. über die Ziellinie.
Leider kam keine Wettfahrt mehr zustande und wir konnten verpacken. Mit dem 6. Platz waren Werner und ich zufrieden, unsere Umbauarbeiten haben sich bewährt, weitere Baustellen hebe ich mir für den Winter auf. Leider musste ich die Regatta am darauffolgenden Wochenende, welche auch am Zeuthener See war, absagen.
Als Resümee kann ich nur sagen, dies war nicht das letzte Mal, dass ich so eine weite Anreise in Kauf nehme. Es hat sich gelohnt, wir haben viele neue Segelkameradschaften geschlossen und hatten eine gute Zeit.
Euer Vereinskamerad Frank Böttcher